WERKRAUM: ÜBERTITEL – WAS BRAUCHT ES?
30.11.2022 13.00 bis 16.00 Uhr (online)
Dr. Yvonne Griesel (SPRACHSPIEL)
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Die Bedeutung und Notwendigkeit der Sprachübertragung in der Darstellenden Kunst hat in den letzten Jahren einen enormen Zuwachs erfahren. Mehrsprachige Inszenierungen, Gastspielreisen, internationale Zugänglichkeit des Repertoires, das Verfügbarmachen von Angeboten generell sind Themen, die alle Häuser -ob im Staats- uns Stadttheaterbereich oder in freien Produktionen - beschäftigen und fordern.
Das langfristige Etablieren von Übertiteln ist mit dem Blick auf eine internationale Zugänglichkeit und Barrierefreiheit wichtig und sinnvoll, doch benötigt - neben finanziellen Ressourcen - auch die Aufmerksamkeit und Mitarbeit sämtlicher Gewerke, wie Video, Dramaturgie, Regie und Bühnenbild.
Eine gute Planung und ein Basiswissen für die Abläufe und Umsetzung von Übertitelung und Übersetzung können helfen, Sprachübertragung zu integrieren und ohne Stress einzuführen.
Wie lange dauert es, Übertitel zu erstellen? Welche Kosten kommen dabei auf die Theater und Gruppen zu? Was muss angeschafft und wie kann die Infrastruktur des Hauses genutzt werden?
Wir gehen der Frage nach, wie Übertitelung auf ein Haus zugeschnitten und den Produktionsablauf integriert werden kann. Wir freuen uns auf interessierte Theaterschaffende und konkrete Beispiele oder Fragen, für die wir gemeinsam Lösungsansätze diskutieren können.
Dr. Yvonne Griesel, geboren in Genf, arbeitet freiberuflich als Übertitlerin, Übersetzerin und Dolmetscherin. Mit ihrer Firma SPRACHSPIEL hat sie sich darauf spezialisiert, fremdsprachige Inszenierung für Festivals und Gastspiele zu übertragen, und arbeitet unter anderem für die Münchner Kammerspiele, die Ruhrtriennale, Theater der Welt, die Volksbühne, das Residenztheater in München u.a.m. Sie übersetzt für Henschel Schauspiel, den Rowohlt Verlag, den Alexander Verlag und Theater der Zeit aus dem Russischen und Französischen. Darüber hinaus ist sie im Vorstand von Drama Panorama e. V. Yvonne Griesel ist Dipl.-Dolmetscherin für Russisch und Französisch und hat zum Thema Übertitelung im Theater an der Humboldt Universität promoviert, wo sie sieben Jahre in der Lehre tätig war. Publikationen: u. a. „Translation im Theater“ (2000, Peter Lang Verlag), „Die Inszenierung als Translat“ (2007, Frank und Timme Verlag). „Welttheater verstehen“ (2014, Alexander Verlag) sowie zahlreiche Artikel in internationalen Fachpublikationen.