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Im Rahmen des Theaterpreis des Bundes

SYMPOSIUM 2024

Das Symposium findet im Rahmen des Theaterpreis des Bundes am 02. Oktober 2024 von 10:00 bis 17:00 Uhr im Haus der Berliner Festspiele statt.

KONTAKT &
INFORMATION

theaterpreis@iti-germany.de
 

Theater brauchen Freiräume in ihrem künstlerischen Handeln und in der Entwicklung ihrer Strukturen. Solche Freiräume entstehen, wenn ihnen die Möglichkeit gegeben wird, selbstbestimmt und autonom zu sein. Doch was bedeutet es, als Theater autonom zu sein? Bedeutet Selbstverwaltung gleichzeitig auch mehr Spielraum auf struktureller Ebene? Und hieße es, ein ästhetisch wagemutiges Programm zu planen, ohne dass gesellschaftliche Erwartungen gestellt werden, die über ein reines „Kunsterlebnis“ hinausgehen?

Das Symposium wird die Potentiale eines autonomen Theaters ausloten und gleichzeitig mögliche Gefahrenstellen eruieren. Pleasures; das ist das Vergnügen, sich dem Eigensinnigen, Ambivalenten und Unbekannten zu widmen – künstlerisch autonom zu sein. Politics; das ist die Herausforderung, rechtliche und politische Rahmenbedingungen zu schaffen, in dem solche autonomen Freiräume entstehen können, die im Zweifel auch dem Zugriff von autoritären und reaktionären politischen Kräften widerstehen. Und in beidem kulminiert die Frage, wie ein sozial engagiertes Theater wachsen kann, ohne auf seine Funktionalität reduziert zu werden.
 

Programm

  • 10:00 – 11:00 Uhr | Warmly welcome!

    10:00 – 11:00 Uhr | Warmly welcome!

    Ankommen, Akkreditierung und Austausch mit Kaffee

  • 11:00 – 11:15 Uhr | Begrüßung & Einführung mit Margarita Tsomou

    11:00 – 11:15 Uhr | Begrüßung & Einführung mit Margarita Tsomou

    Prof. Dr. Margarita Tsomou ist griechische Kulturwissenschaftlerin und arbeitet von Berlin aus als Autorin, Dramaturgin, Moderatorin und Kuratorin. Sie ist Kuratorin für Theorie und Diskurs am HAU – Hebbel am Ufer in Berlin, gehört zum Gründerinnen- und Herausgeberinnenteam der popfeministischen Zeitschrift „Missy Magazine“ und ist Professorin für „Zeitgenössische Theaterpraxis“ an der Hochschule Osnabrück. Beispiele für ihre kuratorischen Arbeiten sind z.B. die Reihe Burning Futures: On Ecologies of Existence, die Konferenz Feminisms reclaming Life: an Internationalist Gathering im HAU-Hebbel am Ufer oder die Veranstaltungsreihe der Apatride Society im diskursiven Programm von Paul B. Preciado der Documenta 14.

    DE mit Simultanübersetzung & DGS

  • 11:15 – 11:30 Uhr | Impuls "Das politische Mandat der Kunst" (AT) mit Marlene Grunert

    11:15 – 11:30 Uhr | Impuls "Das politische Mandat der Kunst" (AT) mit Marlene Grunert

    Marlene Grunert wurde 1986 geboren. Nach Beginn eines Studiums der Kultur- und Theaterwissenschaften in Leipzig studierte sie Jura in Hamburg, Paris und Berlin. Das Referendariat absolvierte sie am Kammergericht Berlin, mit Stationen in der Kulturabteilung des Auswärtigen Amts und beim Schriftstellerverband PEN in New York. 2016 begann sie ein Volontariat bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seit 2018 ist sie dort politische Redakteurin, seit 2024 Korrespondentin in Berlin. 2023 war sie Fellow am Thomas Mann House in Los Angeles.

    DE mit Simultanübersetzung & DGS

  • 11:30 – 12:00 Uhr | nora chipaumire im Gespräch mit Margarita Tsomou

    11:30 – 12:00 Uhr | nora chipaumire im Gespräch mit Margarita Tsomou

    nora chipaumire wurde 1965 im damaligen Umtali, Rhodesien (heute Mutare, Simbabwe) geboren. Sie ist das Produkt einer kolonialen Ausbildung für Schwarze Afrikaner:innen, auch bekannt als Gruppe-B-Schulbildung. Nach einem Jura-Studium an der Universität von Simbabwe, studierte sie Tanz am Mills College in Oakland, Kalifornien. nora chipaumire engagiert und verpflichtet sich dem lebenslangen Einsatz für ein Lernen und die Vermittlung von Wissen, vor allen Dingen in nicht-formalen Räumen und Orten.

    EN mit Simultanübersetzung & DGS

  • 12:00 – 13:15 Uhr | Parallele Arbeitsgruppen * Runde 1

    12:00 – 13:15 Uhr | Parallele Arbeitsgruppen * Runde 1

    Die Themen des Symposiums werden in Tischgesprächen mit unterschiedlichen Expert:innen und Moderator:innen weiter verhandelt: Insgesamt acht Arbeitsgruppen finden parallel statt (zwei davon auf englisch) und geben die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Blickwinkeln vertiefend zu diskutieren. Moderiert von Maria Gebhardt, Alexander Karschnia, Kevin Rittberger, Eylem Sengezer, Anna Steinkamp und Felix Sodemann.
     

    IMPULSGEBER:INNEN

    Aljoscha Begrich, geboren 1977 in Barby, ist Dramaturg und Kurator. Realisierte viele internationale Projekte z.B. in Santiago de Chile oder Tehran, vor allem mit Rimini Protokoll, mit denen er seit 2010 zusammen arbeitet. Zwischen 2014 und 2020 am Gorki Theater Berlin u. a. verantwortlich für das interdisziplinären Festivals Berliner Herbstsalon. Zwischen 2020 und 2023 war Aljoscha Begrich verantwortlich für interdisziplinäre und site specific Projekte bei der Ruhrtriennale. Gemeinsam gründete er 2020 mit Christine Leyerle und Ludwig Haugk den Kulturpark e.V. und kuratierte mit ihnen das Festival OSTEN in 2022.

    Dora Yuemin Cheng absolvierte Drama und Literatur an der Shanghai Theatre Academy und Visual Language of Performance am Wimbledon College of Art, University of Arts London. Sie arbeitet zurzeit als chinesisch, englisch und deutsch dreisprachige Dramatikerin und Theater Künstlerin in Berlin, Beijing und Shanghai. Ihre Stücke konzentrieren sich auf die Entwicklung des weiblichen und queeren Selbstbewusstseins sowie auf die Risse zwischen verschiedenen Definitionen von Realitäten mit philosophischen Mitteln.

    nora chipaumire wurde 1965 im damaligen Umtali, Rhodesien (heute Mutare, Simbabwe) geboren. Sie ist das Produkt einer kolonialen Ausbildung für Schwarze Afrikaner:innen, auch bekannt als Gruppe-B-Schulbildung. Nach einem Jura-Studium an der Universität von Simbabwe, studierte sie Tanz am Mills College in Oakland, Kalifornien. nora chipaumire engagiert und verpflichtet sich dem lebenslangen Einsatz für ein Lernen und die Vermittlung von Wissen, vor allen Dingen in nicht-formalen Räumen und Orten.

    Lisa Tuyala ist seit 2023 gemeinsam mit Ilona Schaal und Bastian Sistig Co-Leitung der RAMPE in Stuttgart. Zuvor war sie als stellvertretende Geschäftsführerin und künstlerische Co-Leitung in der Soziokultur tätig. Sie studierte Jazzgesang am Königlichen Konservatorium Den Haag und Kunst- und Kulturmanagement an der Leuphana Universität Lüneburg in Kooperation mit dem Goethe-Institut. Aktuell promoviert sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien am Lehrstuhl für Cultural Institutions Studies. Sie ist Co-Initiatorin des W*oM-Kollektivs, im Aufsichtsrat der Initiative Musik und im Beirat des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg.

    Anna Volkland ist freiberufliche Theaterwissenschaftlerin. Als studierte Dramaturgin für Theater, Performance und Tanz forscht sie seit 2014 über die „vergessene“ Geschichte der Staats- und Stadttheater in der ehemaligen DDR und BRD, wobei sie sich auf die späten 1960er Jahre und die Versuche der Theaterschaffenden konzentriert, Theaterstrukturen und Organisationshierarchien (radikal) zu „demokratisieren“. Im Juli 2024 erschien die von ihr mitherausgegebene Publikation "How to Ensemblerat? Künstlerisch mitbestimmtes Arbeiten und das Ensemblerat-Modell am Theaterhaus Jena (2021-2024)".

     

  • 13:15 – 14:00 Uhr | Gemeinsame Mittagspause & chorische Intervention

    13:15 – 14:00 Uhr | Gemeinsame Mittagspause & chorische Intervention

    Unter der Leitung von Christine Groß und Roman Ott entsteht ein Arrangement chorischer Interventionen mit Jona Aulepp, Benjamin Drexler, KAy Garnellen, Perra Inmunda, Kim Ley, Naomi Odhiambo, Jayrôme Robinet, Noël Seiß, Julian Süss, Meo Wulf.

  • 14:15 – 15:30 Uhr | Parallele Arbeitsgruppen * Runde 2

    14:15 – 15:30 Uhr | Parallele Arbeitsgruppen * Runde 2

    Die Impulsgeber:innen wechseln nun innerhalb ihrer Gruppe den Tisch, anschließend kurze Pause.

  • 15:30 – 15:30 Uhr | Reflexion und Ausblick

    15:30 – 15:30 Uhr | Reflexion und Ausblick

    Margarita Tsomou im Gespräch mit den Expert:innen und Moderator:innen der Arbeitsgruppen.

    DE & EN mit Simultanübersetzung und DGS
     

  • 16:00 – 17:00 Uhr | Panel Theaterpreis des Bundes 2024

    16:00 – 17:00 Uhr | Panel Theaterpreis des Bundes 2024

    Die Preisträger:innen des Theaterpreis des Bundes 2024 im Gespräch mit Susanne Burkhardt (DLF Kultur).
    Mit Katrin Hylla (Schwankhalle Bremen), Eva Lange & Carola Unser-Leichtweiß (Hessisches Landestheater Marburg), Gabi dan Droste (FELD Berlin) und Johanna Sandberg (Ernst-Barlach-Theater Güstrow).
     

    Katrin Hylla war bis März 2021 Teil des Leitungsteams der freien Spielstätte TNT in Marburg und führte als Regisseurin zahlreiche, vor allem partizipative Projekte unter anderem mit Kindern, Jugendlichen und nicht professionellen Darsteller*innen durch. Sie ist darüber hinaus in der Lehre und kulturellen Bildungsarbeit tätig. Seit August 2022 leitet sie gemeinsam mit Anna K. Becker und Rahel Häseler die Schwankhalle.

    Johanna Sandberg studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten in Leipzig, Göttingen und am Trinity College in Dublin. Sie hat als Dramaturgin am E.T.A.-Hoffmann-Theater in Bamberg und als Lehrbeauftrage im Bereich Dramaturgie gearbeitet. Zuletzt war sie über zehn Jahre in einer Konzertagentur tätig. Seit 2021 ist sie Intendantin des Güstrower Ernst-Barlach-Theaters. Sie engagiert sich ehrenamtlich in der Volkbühnenbewegung und ist Mitglied im Vorstand des Bundes deutscher Volksbühnen. Überdies ist sie im Vorstand der Inthega.
     
    Eva Lange 
    studierte Ev. Theologie u. Germanistik, Pädagogische Psychologie, Pädagogik in Göttingen. Nach dem Referendariat inszenierte  sie  als Assistentin „Das kunstseidene Mädchen“  und wurde mit dem Oberhausener Theaterpreis ausgezeichnet. Als freischaffende Regisseurin arbeitete Eva Lange neben Münster u. Kassel auch in Wilhelmshaven, Ingolstadt, Koblenz, Wuppertal, Stendal, Chemnitz und Leipzig. Von 2013-2017 war sie Oberspielleitung in Wilhelmshaven.  2019 erhielt ihre Inszenierung DIESE MAUER FASST SICH SELBST ZUSAMMEN UND DER STERN HAT GESPROCHEN, DER STERN HAT AUCH WAS GESAGT den Nachspielpreis d. Heidelberger Stückemarkt. Carola Unser-Leichtweiß, geb. in der Pfalz, nach einer Ausbildung zur Landwirtin Pädagogik u.Theologie u. Ausbildung zur Theaterpädagogin (BUT). 2004 bis 2008 studierte sie in Hamburg Regie. 2008 bis 2011 leitete Carola Unser die bühne e.V. - das theater der TU Dresden Mit den Bond Girrrrrrrrrls gewann sie mit DER WONDERFUL ZAUBERER VON OZ 2013 den Hamburger Theaterpreis. Von 2012 bis 2016 leitete sie die Junge Landesbühne Niedersachsen-Nord. 2020 erfolgte die Einladung zu den Mülheimer Theatertage mit der Inszenierung von AM HAFEN MIT VOGEL von Anah Filou, zu deren Aufführung es coronabedingt nie kam.
    Eva Lange und Carola Unser-Leichtweiß leiten seit 2018 gemeinsam das HLTM. Sie wurden 2020 als Bühnenheld*in im Bereich „Spiel mir nicht das Lied vom Theatertod: Die Leitung eines Stadttheaters/einer Produktionsstätte“ vom Aktionsbündnis Darstellende Künste ausgezeichnet und 2023 erhielten sie den Gleichberechtigungspreise der Universitätsstadt Marburg. In ihrer Intendanz erhielt das HLTM den Preis der Deutschen Theaterverlage.
     

    DE mit Simultanübersetzung & DGS

Informationen

Das Symposium "Pleasures & Politics of Autonomy – Theater zwischen Widerständigkeit und Verantwortung" findet im Rahmen des Theaterpreis des Bundes statt und wird kuratiert und organisiert vom ITI Germany in Kooperation mit dem Fonds Darstellende Künste. Der Theaterpreis des Bundes wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien verliehen. Die Preisverleihung findet am Abend des 02.10.2024 statt. Eine Anmeldung ist ausschließlich für das Symposium möglich.

  • Veranstaltungsort und Zugänglichkeit

    Veranstaltungsort und Zugänglichkeit

    Ort der Veranstaltung ist das Haus der Berliner Festspiele, Schaperstraße 24, 10719 Berlin. Das Symposium findet im Parkettfoyer, Rangfoyer und in der Bornemann Bar statt. Der Zugang zum Rangfoyer und in die Bornemann Bar ist über einen Aufzug oder eine Treppe möglich. Die Teilnahme am Symposium (inkl. Getränke und Mittagsimbiss) ist kostenfrei. Weiterführende Angaben zur Barrierefreiheit der Berliner Festspiele hier.

  • Sprache

    Sprache

    Das Symposium findet auf deutscher und englischer Lautsprache statt. Alle Panelgespräche werden simultanübersetzt (jeweils ins Deutsche und ins Englische) und live in deutsche Gebärdensprache (DGS) gedolmetscht. Während der Arbeitsgruppen kann bei Bedarf eine Flüsterübersetzung (ins Deutsche oder ins Englische) oder DGS angeboten werden. Bitte machen Sie dazu entsprechende Angaben im Anmeldeformular.

  • Kinderbetreuung

    Kinderbetreuung

    Für die Dauer der Veranstaltung (10:00 bis 17:00 Uhr, ausgenommen der Mittagspause) bieten wir eine kostenfreie Kinderbetreuung an und bitten um Anmeldung über das Anmeldeformular bis zum 16.09.2024. Fragen zum Angebot beantworten wir gerne unter theaterpreis@iti-germany.de.

  • Dokumentation

    Dokumentation

    Die Panelgespräche werden aufgezeichnet und im Anschluss an die Veranstaltung in Form einer Video-Dokumentation auf unserer Webseite zur Verfügung gestellt.

Anmeldung Symposium

Pleasures & Politics of Autonomy – Theater zwischen Widerständigkeit und Verantwortung

02.10.2024, Haus der Berliner Festspiele

02.10.2024, Haus der Berliner Festspiele
Nach dem Absenden des Formulars erhalten Sie eine E-Mail zur Bestätigung Ihrer Anmeldung. Bitte überprüfen Sie Ihr E-Mail-Postfach und klicken Sie auf den Link, um Ihre Teilnahme zu bestätigen.



Der Theaterpreis des Bundes wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien verliehen. Projektträger ist der Fonds Darstellende Künste in Kooperation mit dem Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts e.V. (ITI).