Das ITI Academy LAB bietet Künstler:innen aus dem ITI Worldwide Netzwerk einen Raum, um sich mit kollektiven Strategien des Widerstands und resilienten Arbeitsweisen angesichts Repression auseinander zu setzen.
KONTAKT UND INFORMATION
Malin Nagel
m.nagel@iti-germany.de
Die Notwendigkeit Kunst und Kultur zu schützen, war selten so präsent wie heute. Eine polarisierte Welt, Krieg und Konflikte schränken künstlerische Freiheiten ein. Die Zahl verfolgter und geflüchteter Kulturschaffender hat dramatisch zugenommen. Die Klimakrise, Fake-News und Hass stellen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Kultursektor auf den Prüfstand. Die Räume für differenzierten Dialog und das Aushalten von Widersprüchlichkeiten werden umso wichtiger.
Das ITI Academy LAB bietet Künstler:innen aus dem ITI Worldwide Netzwerk einen Raum, um sich gezielt mit kollektiven Strategien von Widerstand auseinander zu setzen und resiliente Arbeitsweisen und Strukturen gegenüber autoritärer Politik zu erforschen.
Geschichten des Widerstands aus verschiedenen Regionen der Welt werden erzählt und in Korrespondenz zueinander gebracht.
Fünf Tage lang erforschen jeweils 2 Künstler:innen im Tandem ästhetisch und diskursiv den Raum, der zwischen ihren lokal zu verortenden Geschichten und Aktivitäten entsteht. Wie gegen Zensur, gegen die Einschränkung der Vielfalt künstlerischer Ausdrucksmittel vorgehen? Was braucht es und wie gelingt es Künstler:innen sich in repressiven Systemen zu organisieren und Projekte weiter zu verfolgen? Welche Bedeutung haben dabei Formen der kollektiven Zusammenarbeit, die widerstandsfähiger gegen Unterdrückung und Einschränkung von Menschenrechten sind?
Am Ende des Artistic Research werden die Erfahrungen, Prozesse und Reflektionen zu diesen Fragen in einer öffentlichen Veranstaltung geteilt.
Im LAB I (Juli 2024) arbeiteten Dora Yuemin Cheng und Sara Amini zusammen, sie hatten sich als Mentor:innen im Rahmen der ersten ITI Academy kennengelernt. Gemeinsam mit Jaber Ramezan ließen sie in der Lecture Performance "The creative journey of the Barbaric Female Poets" Geschichten des weiblichen Widerstands in China und im Iran Revue passieren.
Im LAB II (Juni 2025) kamen Alex Díaz Loo und Gerald Odil Ronnie zusammen, um Strategien des Widerstands in den Darstellenden Künsten aus der Perspektive der LGBTQIA+ Community, zu erforschen. Der dissidente, nicht-normative Körper und seine Rolle als kraftvolles und gleichermaßen sensibles Werkzeug im öffentlichen Raum stand dabei im Mittelpunkt.
Das LAB III findet im November 2025 statt.