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70 JAHRE Deutsches Zentrum des Internationalen Theaterinstituts

THE POWER OF MUTUAL UNDER­STANDING

Warum wir kooperieren

 

FESTAKT & JAHRESTAGUNG 

am 27. / 28. November 2025 

 

Die Geschichte der vergangenen 70 Jahre zeigt: Es sind die zivilgesellschaftlichen Akteure, die in Konfliktsituationen Gesprächskanäle offenhalten, wenn staatspolitische Türen längst verschlossen sind. So auch das Internationale Theaterinstitut (ITI): Bereits 70 Jahre stellt die deutsche Sektion mit ihrem internationalen Netzwerk immer wieder unter Beweis, wie zivilgesellschaftliche Verständigung mit den Mittel der Kunst und Kultur funktioniert. Das wollen wir feiern – auch mit Ihnen! 

Ganz im Sinne unserer Arbeit der vergangenen Jahrzehnte steht das Potenzial und die Kraft internationaler Zusammenarbeit im Zentrum unseres Jubiläums. Wir wollen Raum für Begegnung und Gespräche ermöglichen und haben dafür Künstler*innen und Vertreter*innen aus verschiedenen Bereichen und Organisationen eingeladen, ihre Erfahrungen aus der transnationalen, interreligiösen oder künstlerischen Arbeit mit uns zu teilen.  

Der Abend des 27. Novembers hat festlichen Charakter und steht im Zeichen zivilgesellschaftlicher und institutioneller Zusammenarbeit. Gemeinsam mit unseren Gästen blicken wir zurück, widmen uns den gewonnenen Erkenntnissen, Herausforderungen und Perspektiven internationaler Kooperationen. 

Bei den Austauschformaten am 28. November stehen künstlerische Kollaborationen im Mittelpunkt. Sie widmen sich der grenzüberschreitenden Mobilität, dem Community Theatre als Mittel kollektiver Resilienz und des Widerstands sowie dem Theater als Möglichkeit für Konfliktlösung. Tischgespräche mit den Kurator*innen von Theater der Welt 2026 bieten Einblick in die jeweiligen regionalen Bedingungen und Strukturen der Theaterproduktion und kollektiven Kuratierens eines Theaterfestivals. 

 


Programm

I/ FESTAKT

am 27. November, ab 18:00 Uhr, im Kunstquartier Bethanien, Mariannenplatz 2  
Nur mit Einladung.  

II/ Jahrestagung

am 28. November, von 9:30 bis 15:00 Uhr, im Kunstquartier Bethanien, Mariannenplatz 2 

  • 9.30 – 10:30  Meet the Mobility Information Points  - Brunch

    9.30 – 10:30  Meet the Mobility Information Points  - Brunch

    Gemeinsamer Brunch mit Yohann Floch, Sebastian Hoffmann und Vertreter*innen der MIPs (Mobility Information Points) aus UK, Belgien, Tschechien, Österreich u.a.

    Sprache: Englisch; Ort: Mediathek

    Künstlerische Mobilität ist eine der Bedingungen für grenzüberschreitende künstlerische Zusammenarbeit. Damit verbunden stellen sich jedoch oft besondere Herausforderungen: Fragen rund um Visa, Aufenthaltsgenehmigungen, Steuern oder Sozialversicherung sind komplex und zeitaufwendig. Dazu sprechen an diesem Morgen Yohann Floch vom ON THE MOVE-Netzwerk, Sebastian Hoffmann von touring artists und weitere Vertreter*innen europäischer Mobility Info Points. 

    Weltweit existieren 11 Mobility Info Points, organisiert unter dem Dach von ON THE MOVE. Ihr Angebot richtet sich an Künstler*innen, Kreative und Kulturorganisationen, die Projekte, Tourneen oder Residenzen im Ausland planen. touring artists ist der deutsche Mobility Information Point (MIP), den das ITI gemeinsam mit dem Dachverband Tanz und der IGBK betreibt, um Künstler*innen kostenlos bei der internationalen Arbeit zu informieren und beraten. 

    Offener Ausklang bis 12:00 Uhr (falls keine Veranstaltung um 10:30 besucht wird)

  • 10:30 – 12:00 Open ITI Academy LAB III: The Living Atlas of Extraction - Präsentation

    10:30 – 12:00 Open ITI Academy LAB III: The Living Atlas of Extraction - Präsentation

    Präsentation aus dem ITI Academy Lab III mit Deepika  Arwind  und  Lloyd  Nyikadzino 
    Sprache: Englisch; Ort: Studio1

    Das ITI Academy LAB bringt internationale Künstler*innen zu einer fünftägigen Begegnung zusammen, um Strategien des kollektiven Widerstands und resiliente künstlerische Praktiken zu erproben. Lloyd Nyikadzino und Deepika Arwind arbeiten in Lab III mit dem Körper als Ausgangspunkt, um Fragen von Identität zu verhandeln, Dimensionen von Ausbeutung auszuloten und lokale Gemeinschaften zu stärken. Ihre Tools sind: Das Community Theater und das Schreiben. Zum Abschluss ihrer gemeinsamen Forschungstage laden sie zum Open Lab ein. 
     

    Deepika Arwinds Arbeit befasst sich damit, eine emotionale Landkarte des Sozialen und Politischen zu zeichnen, die sich mit dem Erlebten und Persönlichen überschneidet. Sie ist Schriftstellerin, Performerin und transdisziplinäre Künstlerin und lebt zwischen Berlin und Bangalore. Ihre Arbeiten wurden auf mehreren Kontinenten aufgeführt und veröffentlicht. Das geschriebene Wort und dessen vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten ist der Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Praxis. Ihr Debütroman “Good Arguments” wird 2026 veröffentlicht werden (Simon & Schuster India) und ihr Theaterstück Phantasmagoria (zuvor in London produziert), wird in Bern aufgeführt.  

    Lloyd Nyikadzino ist Theaterschaffender, Dozent, Kolumnist und Kulturmanager. Er hat mit Theater- und Non-Profit-Organisationen an verschiedenen Projekten gearbeitet, die sich mit gesellschaftlichem Engagement und Transformation durch Theater befassen. Er ist Gründungsgeschäftsführer der Zimbabwe Theatre Academy und Gründer des Mitambo International Theatre Festival. Lloyd ist Mitglied des Executive Council des ITI-Weltverband und lehrt am Institut für Kreative Medien und Kommunikation der Universität Simbabwe, wo er eine Brücke zwischen akademischer Forschung und praktischer Theaterarbeit schlägt. Er war als Kulturexperte und Vorstandsmitglied der Zimbabwe German Society sowie als weltweiter Koordinator des ITI-Netzwerks “Network of Emerging Arts Profressionals” tätig.

  • 10:30 – 12:00 Theatre won't save the world, but we will try - Workshop

    10:30 – 12:00 Theatre won't save the world, but we will try - Workshop

    Beispiele und Praxis von Werkzeugen aus dem Theater für Friedensarbeit und Konflikttransformation. 

    mit Natasha Borenko

    Sprache: Englisch; Ort: Studio2

    Von Konfliktgebieten bis hin zu Gemeinschaftsräumen wenden sich Menschen der Kunst zu, um Krisen zu verstehen. Dieser Workshop untersucht, wie Theater Friedensförderung und Konflikttransformation unterstützen kann. Wir werden Beispiele aus verschiedenen Kontexten betrachten, einige Techniken ausprobieren und Erfahrungen aus Projekten austauschen, die sich mit Konflikten durch Kunst befassen. ... Theater wird die Welt nicht retten – aber vielleicht werden wir es tun.  
     

    Natasha Borenko ist eine fluide Theaterkünstlerin, geboren in Sibirien/Russland, und lebt in Berlin. Ihre Arbeit untersucht die Schnittstelle zwischen Persönlichem und Politischem und bedient sich dabei an Methoden wie Spieledesign, partizipativem Theater und ritueller Erforschung. Als queere feministische Migrantin sieht Natasha Geschlechtersensibilität und Partizipation als Werkzeuge, um das System zu dekonstruieren und den Wandel zu proben. Neben ihrer künstlerischen Arbeit ist sie im Bereich Konflikttransformation tätig, hat ein Zertifikat als Konfliktberaterin (forumZFD, Köln) und absolviert derzeit eine Ausbildung zur Konfliktmediatorin (inmedio, Berlin).  

  • 13:00 – 15:00 Zum Begriff des kollektiven Kuratierens - Tischgespräche

    13:00 – 15:00 Zum Begriff des kollektiven Kuratierens - Tischgespräche

    Tischgespräche mit Kurator*innen von THEATER DER WELT 2026: Rodrigo Gonzáles  Alvarado, Joshua  Dalledonne,  Simon Abrahams,  Mané Toure,  Srishti  Ray  & Yuan Zhang

    Sprache: Englisch; Ort: Studio1

    Theater der Welt 2026 verspricht, seinem Namen wie nie zuvor gerecht zu werden. Mit neun Kurator*innen, deren Arbeitsschwerpunkte in Asien, Australien, Amerika, Afrika und Europa liegen, unternimmt das Festival einen mutigen Schritt in Richtung horizontaler und multizentrischer Festivalgestaltung. Es könnte damit den Begriff des kollektiven Kuratierens in den Darstellenden Künsten erweitern.  
    Sechs der neun Kurator*innen von Theater der Welt 2026 geben hier Einblicke in ihren Arbeitsprozess sowie in die jeweiligen regionalen Bedingungen und Strukturen der Theaterproduktion, die ihre kuratorische Arbeit prägen. 


    Rodrigo González Alvarado ist ein Kulturschaffender, der in Tunja, Kolumbien, geboren wurde und in Buenos Aires, Argentinien, lebt. Seine Arbeit umfasst die Bereiche Regie, Kuration, Produktion, Übersetzung und Lehre in den darstellenden Künsten. Sein Schwerpunkt liegt auf internationalen Festivals, wobei er sich besonders für die Prinzipien eines fairen und ehrlichen Austauschs interessiert. Als Künstler schafft er Werke der analog-reality aus Dokumentarmaterialien.  
    
González Alvarado hat den MARKET/FIBA (2019–2024) im Rahmen des Festival Internacional de Buenos Aires koordiniert und mit dem Teatro Colón bei zeitgenössischen Opernproduktionen zusammengearbeitet. Er hat am Internationalen Forum der Berliner Festspiele und den Mülheimer Theatertagen teilgenommen sowie ein Praktikum beim Berliner Ensemble absolviert. Rodrigo hat einen B.A. in Theaterregie von der Universidad de Palermo, wo er auch unterrichtet.  

    Joshua Dalledonne ist Produktionsleiter und Kurator für die darstellenden Künste, inbesondere für partizipative Formate mit Publikum. Er glaubt an die transformative Kraft von Kreativität, Zusammenarbeit und gegenseitiger Wertschätzung, und bringt Künstler*innen und Publikum zusammen, um die Welt zu einem einladenderen Ort zu machen. Seine Arbeit fördert programmatische Visionen, die die Beziehung zwischen Publikum und Künstler*innen in den Mittelpunkt stellen.  
    Josh begann seine Karriere am Birmingham Repertory Theatre in Großbritannien und verfeinerte seine Fähigkeiten international, in ganz Kanada und in seiner Heimatstadt Calgary, Kanada – zuletzt als stellvertretender Kreativdirektor bei Arts Commons. Als Schauspieler und Dramatiker wurden seine Werke für junge Menschen im gesamten Bundesstaat Alberta, Kanada, in Auftrag gegeben und produziert.  

    Simon Abrahams ist Creative Director und CEO vom Melbourne Fringe und gilt als eine führende Figur im Bereich Kunst und Kultur in Australien. Seine Arbeit befasst sich mit den Schnittpunkten von Kunst und bürgerschaftlichem Engagement, wobei sein besonderer Schwerpunkt auf Kindern und Jugendlichen liegt. Er ist regelmäßig als Moderator, Gastgeber, Peer-Gutachter, Mentor, Juror und Kunstberater tätig.  
    Simon ist derzeit vom australischen Ministerium zum Creative Workplaces Council berufen, Treuhänder der Betty Amsden Foundation und Mitglied des Programmkomitees der International Society for the Performing Arts (New York). Er ist lebenslanges Mitglied des Theatre Network Australia, einer Organisation, die er mitbegründet hat und deren Vorsitzender er von 2010 bis 2017 war.   

    Ndèye Mané Touré hat einen Master in Betriebswirtschaft vom African Institute of Management (I.A.M Dakar) und arbeitet in der Verwaltung und Produktion verschiedener Kulturprojekte, darunter Tanz, Musik, bildende Kunst und Kino. Mit fünfzehn Jahren Erfahrung leitet Mané Makeda Production, eine Organisation, die sich auf die Kuration und Produktion von Kunst sowie die Organisation von Veranstaltungen spezialisiert hat. Mané initiierte 2023 das Bideew Festival, ein interdisziplinäres Festival rund um Astronomie, Kunst, Gastronomie, Wissenschaft und Technologie im ländlichen Raum. 

    Srishti Ray begeistert sich für alle darstellenden Künste – Musik, Tanz und Theater. Mit einem Master-Abschluss in Kunstmanagement ist sie derzeit Associate Producer bei der in Bombay ansässigen Theaterkompanie QTP Entertainment. Außerdem leitete sie als Fellow (2016–2018) Thespo, die Jugendtheaterinitiative von QTP, und ist nun als engagierte Mentorin für die aktuellen Thespo-Fellows und –Koordinator*innen tätig.  
    Sie hat an weiteren Festivals und Konferenzen mitgewirkt, darunter Literature Live! The Mumbai LitFest, Art of the Possible und Love, Sex and Data. Außerdem ist sie Mitautorin eines Kapitels in The Routledge Companion’s Theatre & Young People (2023). Neben ihrer Theaterarbeit ist sie Kathak-Tänzerin und unterrichtet die Tanzform.  

    Yuan Zhang lebt in Shanghai und ist Kurator und Produzent im Bereich der zeitgenössischen darstellenden Künste. Seit 2006 engagiert er sich für die Förderung lokaler Praktiken sowie für den internationalen Austausch. In den letzten zehn Jahren hat er in Zusammenarbeit mit Festivals, Theatern und Kunstmuseen das Potenzial der darstellenden Künste erforscht und dabei eine Brücke zwischen Theater und zeitgenössischer Kunst geschlagen. Er ist mit der chinesischen Independent-Szene verbunden und in dieser aktiv und verfügt über professionelle Netzwerke in Asien und Europa. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit Forschung, Schreiben, Übersetzen und Performen. Zuletzt war er Co-Kurator von „Re-writing Theater History“, einer Archivausstellung über zeitgenössische darstellende Künste in China von den späten 90er Jahren bis heute. 


Die Veranstaltung ist nur bedingt barrierefrei. Wir freuen uns, wenn Sie uns im Vorfeld mitteilen, wie wir Sie beim Zugang zu unserer Veranstaltung unterstützen können.
Bitte wenden Sie sich an:

Anna-Sophie Weser
a.weser@iti-germany.de

 


ANMELDUNG

Ich nehme an der Jahrestagung am 28. November 2025 teil.

Ich nehme an der Jahrestagung am 28. November 2025 teil.